Auf der rechtsrheinischen Seite wurden einige Gebiete, die mit einem Radius vom 30 km halbkreisförmig um die Städte Köln, Koblenz und Mainz auf der rechten Rheinseite lagen, ebenfalls von alliierten Truppen besetzt. Diese besetzten rechtsrheinischen Landstriche bildeten sogenannte "Brückenköpfe" zu den drei Städten.
Dabei lagen die Halbkreise um Mainz und Koblenz so dicht beieinander, dass das kleine unbesetzte Gebiet zwischen Kaub und Lorch am Rhein und Limburg an der Lahn die Form eines Flaschenhalses besaß, der an der engsten Stelle nicht einmal einen Kilometer breit war und von den Bewohnern ironisch "Freistaat Flaschenhals" genannt wurde.
Ein weiteres unbesetztes Gebiet ersteckte sich von Bad Hönningen bis Oberkassel. Dabei war auch Niederdollendorf zunächst besetzt worden, weil man es fälschlicherweise als dem Kölner Brückenkopf zugehörig betrachtet hatte. Am 31. Dezember 1918 wurde es aber von den Besatzungstruppen wieder geräumt und gehörte seitdem zum unbesetzten Gebiet des Rheinlands.
Rechts des Rheins entstand laut dem Waffenstillstandsabkommen ein 50 km breiter Streifen "demilitarisierte Zone". Ein Puffer von 10 km zwischen besetzten und unbesetzten Gebiet wurde zur "neutralen Zone" erklärt.
Da die Besatzungsmächte unzufrieden mit den Reparationsleistungen waren, insbesondere wegen ausbleibender Holz- und Kohlelieferungen, wurden kurzfristig zwischen Februar 1923 und November 1924 während der französischen und belgischen Besetzung des Ruhrgebiets unter anderen auch die Gebiete zwischen den Brückenköpfen besetzt. Zu diesem sogenannten "Einbruchsgebiet", das sich in unserer Region vom Rhein bis Asbach und Uckerath erstreckte, gehörte mit Niederdollendorf auch das gesamte Siebengebirge und angrenzende Orte.
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