Die Rhein-Kilometrierung und der Niederdollendorfer Myriameterstein
Jedem Spaziergänger am Rhein sind sie bekannt: die großen Betontafeln mit weißen oder schwarzen Zahlen an der Uferböschung.
Auf ihnen wird seit 1939 eine einheitliche Kilometrierung des Rheins angegeben. Die Zahlentafeln stehen sich gegenüber auf beiden
Ufern im Abstand von einem Kilometer. Der Nullpunkt liegt auf der Achse der Rheinbrücke in Konstanz. Zusätzlich sind die
Halbkilometerpunkte durch Kreuze, die Hundertmeterpunkte durch Striche gekennzeichnet.
Weniger bekannt dürften die ersten Vorgänger dieser Kilometrierung sein: 1831 war die Central Commission für die Rheinschiffahrt von den damaligen Rheinanliegerstaaten Frankreich, Baden, Bayern, Hessen, Nassau, Preußen und Niederlande gegründet worden. Sie beschloss 1863/67 eine einheitliche Längen- und Höhenvermessung des Rheinstroms und "alle 10.000 m auf jedem Ufer, gerade gegenüber, einen festen Stein (Myriameterstein) zu setzen und an demselben unverrückbare Pegel mit dem Nullpunkte am Amsterdamer Pegel anbringen zu lassen ...". Die Längenmessung begann auf der Rheinbrücke in Basel. Von diesen Myriametersteinen haben sich im Bonner Raum zwei erhalten, bei Grau- Rheindorf und in
Die Inschriften des Niederdollendorfer Steines – 1867 gesetzt – sind stark verwittert, lassen sich aber rekonstruieren.
Zu beachten ist, dass die ehemaligen preußischen Landesgrenzen angegeben sind! |