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Die Geschichte der Longenburg

- aus der Dollendorfer Zeitung von 1963 -

In den Herbstmonaten des vergangenen Jahres (1962) fiel eines der ältesten Baudenkmäler im Bezirk um das Siebengebirge der Spitzhacke zum Opfer. Die Longenburg in Niederdollendorf mußte den Erweiterungsbedürfnissen eines Königswinterer Industriewerkes weichen.

Mit der Geschichte dieses uralten Gutshofes befaßte sich der Kreis der Heimatfreunde am Mittwoch, dem 20. März, im Lokal Beeker. In einer Sonderausstellung von Bildern und Originalurkunden aus dem Archiv der Burg sowie einem Bild der LongenburgLichtbildervortrag mit über 100 Dias, wurde die Geschichte des Gutes, die seit Jahrhunderten auf das engste mit dem Wohl und Wehe Niederdollendorfs verflochten war, eingehend behandelt. Aber nicht nur geschichtliche Ereignisse waren Thema der Veranstaltung. Den Heimatfreunden wurde durch die gezeigten Bilder auch klar, welchen besonderen landschaftlichen Reiz das Gebiet um die alte Wasserburg ehedem besessen hatte. Der „Rheinische Antiquarius“ von 1861 schreibt dazu: „Kurz hinter Königswinter, rechts von der Landstraße, mithin in einiger Entfernung vom Rheine, liegt die nach Niederdollendorf pfarrende Longenburg oder Lungenburg, wie der Name im Munde des Volkes corrumpiert wird. Die Lage des einsamen Burghauses, da wo die Ebene beginnt, um sofort seitwärts zum Pfaffenräthchen aufzusteigen, ist im höchsten Grade anmutig. Eine Allee führt von dannen zum Rhein zu, die Hauptfacade aber mit den Ecktürmen ist dem Garten und dem Pfaffenräthchen zugerichtet. Der Bau ist mit einem Wassergraben umgeben und scheint dem 16. Jahrhundert anzugehören.“

Aus dem Vortrag der Heimatfreunde ging hervor, daß die Entstehung des Gutes Longenberg vielleicht schon in das 11 Jahrhundert zu verlegen ist. Das reiche Bonner Stift St. Cassius besaß bis zur Aufhebung der geistlichen Güter im Jahre 1803 in Niederdollendorf den sogenannten Bonner Hof – der heute an der Kirche noch erhalten ist – und den Stapelhof, das freiadlige, churmütige Lehensgut Longenberg. Bereits im Anfang des 12. Jahrhunderts war das Bonner Stift seit längerem im Besitz eines Hofes zu „Dolendorp“, der ihm in einer Urkunde am 31. März 1131 vom Papst Innocenz II. mit einer langen Güterreihe bestätigt wurde. Auch in Urkunden von 1150, 1306 und 1315 ist die Rede von einem Hof des Cassiusstiftes in Dollendorf. Um welchen der beiden vorgenannten Höfe es sich jedoch hierbei handelt, geht aus keiner der Urkunden hervor. Der Name „Lunenburg“ tritt uns zuerst am 6. November 1275 entgegen. Der Abt von St. Martin in Trier schreibt dem Archipresbyter zu Kaiserswerth, daß er den Gottfried von Friesem und den „Winandus clericus de Lunenburg“ anhalte, den von den Deutschordenshäusern zu Koblenz und Ramersdorf in Kaiserswerth erpreßten Zoll zurückzugeben, widrigenfalls dieselben sich zu Trier zu verantworten oder eine Verurteilung zu gewärtigen haben. Ob mit der Bezeichnung „Lunenburg“ tatsächlich schon das hiesige Gut gemeint ist, läßt sich nicht weiter unter Beweis stellen.

Im Jahre 1407 besaß ein Ritter Godart van Lomer den „Hof zo Lunenberch“ in Dollendorf, und den großen Weinberg am Lunenberge, von dem ein Teil seiner Tochter Katharina gehörte, die Nonne zu Schwarz-Rheindorf war. Das Gut hatte ein eigenes Hofgeding mit einem Schultheisen und sechs geschworenen. Dieses HofgedingModell der Longenburg in der Heimatstube tagte dreimal im Jahr auf dem Baumgarten des Hofes an der Kirche. In einem 1643 erneuerten Nachbarbuche von Niederdollendorf heißt es: Die sambtliche Nachbaren tragen dem Hoff zu Longenberg auf, daß derselbe Hoff der Nachbarschaft jährlichs schüldig einen Janerben (Geschworener im Kirchspielgeding). Noch muß sothanen Longenberger Hoff ein Falder an die Longenberger Gass hangen und erhalten. Die Gasse solle sein, wan man auß dem Dorff nach Longenberg gehen will, ahn welchen Gassen steht ein steinernes Kreutz schier gegen des Hl. Propsten von Oberpleis Hoff gegenüber.“ Aus diesem Nachbarbuche geht ferner hervor, daß die Longenberger dem Pfarrer von Niederdollendorf jährlich 4 Ohm 4 Viertel Wein, dem Offermann 2 Viertel, dem Flurschützen 2 Viertel Wein und 3 Sümmer Korn und – wenn die unterste Gewanne der Longenberger Ackerlandes nach dem Rheine hin besät war – noch 15 Garben hinzu, abzuliefern hatten.

Bei der Belehnung mit Longenberg durch den Propsten des Bonner Stiftes hatte der Lehensträger auf dem Hofgeding einen Wapeling zu Pferde in Montur und Rüstung vorzustellen der auf- und abritt, drei Schüsse abfeuerte und anschließend sein Pferd dem Propsten als Churmut zur Verfügung stellte. Der Geldwert des Pferdes wurde sodann abgeschätzt und dem Lehensträger nach Zahlung der geschätzten Summe die Belehnungsurkunde überreicht. Im Anschluß daran fand ein Festessen statt.

Unter diesem feierlichen Gehabe, das noch an die versunkene Ritterzeit erinnerte, wurden bis zur Säkularisation alle Belehnungen vorgenommen.

Im Jahre 1638 ward der kurkölnische Hofrat und Rechtslicentiat Johannes Palant, der Gut Longenberg durch Kauf erworben hatte, mit demselben belehnt, nachdem etwa 50 Jahre früher das jüngst abgebrochene Herrenhaus neu errichtet worden war. Eine Tochter Palants übernahm nach dem frühen Tode ihres einzigen Bruders das Gut und brachte es durch Heirat an den kurkölnischen Sekretär Peter Burmann.

Durch abermalige Vererbung in weiblicher Linie kam Longenberg an die kurkölnische Beamtenfamilie Achatius. Maria Franziska Burmann ehelichte um 1675 den kurkölnischen Geheimen Kriegs. und Hofkammerrat Generalkriegskommissar Arnold Friedrich Achatius, der 1688 statt den Brüdern seiner Gattin mit dem Gut belehnt wurde. Ein Jahr vorher, 1687 war „Achatius zu Longenberg“ vom Kaiser Leopold I. für sich und seine Schwäger die Gebrüder Burmann – darunter zwei Bischöfe – in den erblichen Reichsadelsstand erhoben worden. Als 1689 die Dörfer Honnef, Niederdollendorf, Oberkassel und ein teil des Fleckens Königswinter von den räuberischen Horden des Franzosenkönigs Ludwig XIV. geplündert und gebrandschatzt wurden, ward auch Longenberg ein Raub der Flammen. Im Jahre 1694 wurde auf Absterben des Lehensträgers dessen Sohn, der kurkölnische Geistliche Rat und Propst zum heiligen Kreuz in Mainz, der Kanonikus zu Bonn und Schwarz-Rheindorf Franziskus von Achatius für sich und zum Mitbehufe seines Bruders, dem kurkölnischen Hofrat Staatsarchivar und Lehensdirektor Johann Sigismund v. Achatius mit dem Gute Longenberg belehnt. Unter Joh. Sigismund v. Achatius wurde 1698 die Renovierung des ausgebrannten Hauses durchgeführt. Er vermählte sich 1706 mit Katharina Otilia Franziska von Pelser und ließ das heute noch erhaltene WegekreLongenburg und Niederdollendorfuz an der Bergstraße errichten. Das Kreuz zeigt in schöner Arbeit das Ehewappen Achatius-Pelser. (Wappen Achatius: Eine auffliegende Taub, die einen Ölzweig im Schnabel hält. Wappen Pelser: Ein springendes Schaf.) Haupt- lehensträger Franziskus v. Achatius starb 1727. daraufhin wurde sein Neffe Arnold Joseph Johann Chyriaci v. Achatius, kurköl- nischer Geistlicher Konferenz- rat und Kapitular der Stiftskirche der Stiftskirchen St. Cassius in Bonn, St. Andreas in Köln und in Schwarz-Rheindorf, für sich und seine Geschwister, dem Johann Arnold Joseph v. Achatius Stiftsherr an St. Cassius in Bonn und der Maria Franziska Theresia v. Achatius am 13. Januar 1728 mit dem Haus und Gut Longenberg belehnt. 1734 erteilte Papst Clemens XII. dem adligen Hause Longenberg die Genehmigung zur Einrichtung einer Hauskapelle.

Nach dem 1762 eingetretenen Tode von Fräulein Maria Franziska Theresia v. Achatius, die ihre beiden Brüder um Jahre überlebt hatte, erhob sich unter den Verwandten der ohne Nachkommen verstorbenen achatianischen Familie ein Rechtsstreit um die Erbnachfolge. Aus einem Vergleich ging der kurpfälzische Hofkammerrat Johann Jacob Beuth als Erbberechtigter hervor. Beuth ließ sich daraufhin im Jahre 1766 für seinen noch minderjährigen Sohn Franz Adolph mit dem Gute belehnen,  verkaufte dasselbe bereits  schon  1772 mit lehnsherrlichem Consensus an den Pfalz-Jülisch- Bergischen Hofrat Johann Wilhelm Bewer und dessen Gemahlin Maria Eleonora geb. Fuhr.

Nach dem bald darauf erfolgten Tode Bewers veräußerte dessen Witwe 1778, wiederum mit dem Einverständnis des geistlichen Lehnsherren das Gut für 10 000 Reichstaler an den kurkölnischen Kämmerer Franz-Joseph Baron de Aix und dessen Gattin, der Vilicher Kanonesse Eva Henrietta Freiin v. Lützerode. Auf Ersuchendes Ankäufers wurde im August 1779 dessen Sohn, der kurkölnische Kammerherr und Hauptmann Max Friedrich Baron de Aix – als letzter Lehensmann des Bonner Stiftes auf dem Gute Longenberg – feierlich mit diesem belehnt. Unter der Familie d´Aix wurde das Herrenhaus umgebaut und die Wirtschaftsgebäude neu errichtet. Eine Auseinandersetzung, die Max Friedrich d´Aix mit den Herren des Klosters Heisterbach um diese Zeit hatte, fällt ganz besonders ins Auge. 1798 hatte Kurfürst Max Franz dem Baron eine Kleinjagd im Bottamt Oberdollendorf übertragen. Nachdem dies zur allgemeinen Kenntnisnahme von der Kanzel publiziert worden war, veranstaltete Aix mit mehreren Jagdgesellen eine Treiberei in der Gegend von Oberdollendorf. Allein die Heisterbacher Conventualen stellten die Jäger, behaupteten die Jagd sei ihr alleiniges recht und traktierten auf Einspruch Aix´s dessen Leute mit einer wüsten Prügelei und Schießerei, wobei sie nicht vergaßen, die übelsten Reden wider den Kurfürsten zu führen.

Zu solchem Excesse hatten die Conventualen auch noch etliche Königswinterer und Oberdollendorfer hinzugezogen. Es kam nachträglich zu einem Gerichtsprocesse zwischen beiden Parteien, über dessen Ausgang jedoch keine Nachrichten vorliegen. Wenig später wurde das Kloster aufgelöst. Bei der Familie de Aix aber wiederholte sich ein Schicksal, das noch viele andere Familien infolge der französischen Revolution ereilte. Durch den ausbrechenden Krieg wurde die Existenz der Longenberger Gutsherrschaft erheblich geschmälert, endlich gar vernichtet. Der baldige Niedergang wurde überdies noch durch die aufwendige Lebensart des Max Friedrich d´Aix beschleunigt. Von seiner Frau, einer geborenen v. Bothmer geschieden, hatte er mit einer Gertrud Wipperfürth vier außereheliche Kinder, von denen ein Sohn, der 1838 unter dem Namen Ayx mit Ausschluß des Adelsprädikats legitimiert wurde, das Haus Schönsitz in Niederdollendorf besaß und sich v. Ayx nannte.

Haus Longenburg, 1803 allodifiziert, ging 1809 durch Kauf in den Besitz des Jacob Daniel v. Weise über. Ein gedienter Militärmann, der sich als verständiger Ökonom und glücklicher Spekulant erwies und das Gut bald aus dem verfall erhob. Durch Ankauf von Ländereien, insbesondere des säcularisierten Klosters Heisterbach, konnte er seinen Besitz erheblich vergrößern. Neben einem bedeutenden Wein- und Obstbau, den er sehr erfolgreich betrieb, war er schon unter französischer Herrschaft Maire und von 1815 bis zum Jahre 1844 Bürgermeister des Amtes Oberkassel, durch welchen Umstand die Longenburg zum ersten Bürgermeisteramt des hiesigen Bezirkes wurde. Nach seinem im Jahre 1849 erfolgten Tode von Daniel v. Weise seinen fünf Kindern, die ihm aus seiner Ehe mit einer v. Hilgers erwachsen waren, die Longenburg in bestem Zustand hinterlassen. jedoch fand anschließend eine Aufteilung der Ländereien statt. 1850 erwarb ein Herr Custodis die Burg mit nur noch 60 Morgen Acker, verkaufte das Anwesen aber schon 1869 an den Rittmeister a. D. Reichsfreiherrn Friedrich von Loé, der das gesamte Haus einer umfassenden Erneuerung unterziehen ließ. In den achtziger Jahren errichtete er einen großen gotischen Festsaal. Er verstand es auch, die versplitterten Ländereien des Gutes von ca. 300 Morgen wieder in seiner Hand zu vereinigen. Ein Rescript des Papstes Pius IX. vom Jahre 1875 gestattete ihm, seiner Gemalin und seinem Sohne Clemens erneut den Gottesdienst in einer Hauskapelle.

Friedrich v. Loé war dreimal verheiratet. Seine erste Frau, eine Gräfin v. Robiano, starb im Kindbett und hinterließ ihm eine Tochter, die späterhin Generaloberin des Ordens vom hl. Herzen Jesu zu Rom war. Die zweite Gattin, Mathilde Freiin v. Waldbott-Bassenheim gebar ihm 3 Töchter und einen Sohn. Auch sie verstarb jung zu Longenburg. Ihr Grabstein ist an der Kirche in Niederdollendorf noch  erhalten.  Als Dritte ehelichte Friedr. v. Loé Rosalie  Freiin v.  Geyr-Schweppenburg, die ihn um 15 Jahre überlebte, 1922 auf Haus Longenburg verstarb und den älteren Dollendorfer Bürgern noch gut in Erinnerung sein dürfte. Diese dritte Ehe blieb kinderlos. Zwei der Töchter aus der Ehe mit Mathilde v. Waldbott-Bassenheim wurden gleichfalls Klosterdamen. Sohn Clemens Frhr. v. Loé war 1893 bis 1895 Bürgermeister im Amt Oberkassel. Er heiratete eine Freiin v. Fürstenberg, ererbte 1894 von seinem Oheim Frhrn. v Waldbott-Bassenheim die Burg Bergerhausen bei Blatzheim und erhielt nach dem Tode seines Vaters dessen Güter in Pont und Straelen dazu. Mit seiner, an den aus Westfalen stammenden, damaligen Landrat des Siegkreises, Adolph Frhrn. v. Dalwigh zu Lichtenfels vermählten Schwester Anna, trat er beim Neubau der kath. Pfarrkirche zu Niederdollendorf 1911 als Stifter des Hochaltares besonders hervor. Er verstarb 1930 zu Bergerhausen ohne leibliche Nachkommen.

Nach dem Tode Friedrichs v. Loé 1907 übernahm die Tochter Anna Freifrau v. Dalwigh das Erbe der Longenburg. In den zwanziger Jahren ließ sie den die Burg umziehenden Wassergraben zuwerfen. Ihr Gemahl wurde späterhin Regierungspräsident von Aachen und war Mitglied der deutschen Delegation, die nach dem Zusammenbruch des ersten Weltkrieges den Versailler Schandvertrag entgegennehmen mußte. Longenburg von WestenEr starb im Jahre 1924, soeben von einer Dienstreise zurückgekehrt, an einem Schlaganfall auf der Longenburg.

Nach dem Tode Dalwighs übernahm keines seiner zahlreichen Kinder (2 Söhne, 8 Töchter) das Longenburger Gut. Als die Witwe v. Dalwigh erkrankte, wurde das gesamte Inventar der Burg verkauft und das Anwesen an den damals zu Godesberg wohnenden Reichsgrafen Johannes v. Kesselstatt veräußert. Dieser war mit einer wohlhabenden Gräfin v. Hahn verheiratet und konnte die Longenburg insbesondere im Innern auf das Modernste instand setzen lassen. Kesselstatt, der während der nationalsozialistischen Herrschaft für seine streng katholische Einstellung bekannt war, erwarb sich zu dieser Zeit besonders hohe Verdienste um die von den Machthabern verbotene St. Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft von Niederdollendorf und erfreute sich deshalb der höchsten Wertschätzung in allen Kreisen der Bevölkerung. Die Longenburg aber wurde ob dieser Haltung des Grafen „schwarze Burg“ genannt.

Der bald ausbrechende zweite Weltkrieg jedoch versetzte dem Burghaus einen schweren Schlag und riß die Familie des Gutsherrn in tragischer Weise auseinander. Am Spätnachmittag des 22. April 1944 zerschmetterte eine Fliegerbombe den nördlichen Eckturm mit der Hauskapelle. Die Gräfin wurde mit ihren vier Kindern vor den Augen ihres Gatten, der wegen einer Lähmung den im Turm befindlichen Luftschutzraum noch nicht erreicht hatte, unter den zusammenstürzenden Mauern begraben. Nur zwei der Kinder konnte lebend geborgen werden.

Trotz der Not der Zeit wurden im Herbst 1944 die ärgsten Schäden am Burghaus ausgebessert, um einem weiteren Verfall vorzubeugen. Zur Neuerrichtung des Turmes kam es indessen nicht mehr. 1952 verkaufte Graf Kesselstatt das Gut an das Königswinterer Industrieunternehmen Lemmerz. Firma Lemmerz stellte im Jahre 1958, obwohl dem Landeskonservator vorher gegenteilig versichert worden war, Antrag auf Abbruch des Burghauses. Alle Bemühungen, die den Erhalt des Baudenkmals erstrebten, blieben erfolglos. 1956 war schon eine erste Werkshalle in unmittelbarer Nähe des Burgkomplexes errichtet worden. 1959 mußten dann die Wirtschaftsgebäude einer weiteren Halle weichen. Im April des Jahres 1962 begann man mit dem Abbruch der vom Frhrn. v. Loé erbauten gotischen Saales und Ende Oktober 1962 mit dem Abbruch des fast 400 Jahre alten Herrenhauses.

Nur das halbzerfallene Wegekreuz der Familie Achatius sowie Longenburger und die von-Loé-Straße erinnern heute noch an das alte Gut Longenberg, das, auf eine langhundertjährige Geschichte zurückblickend, den Erfordernissen des heutigen Fortschritts weichen mußte.