Zeittafel von Niederdollendorf
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Ca. 3500 v. Chr. | Bereits zu dieser Zeit siedeln Menschen auf dem Petersberg. Archäologische Funde belegen dies. |
Ca. 80 v. Chr. | Bau des Ringwalls auf dem Petersberg |
Um 680 | Datierung des fränkischen Grabsteins, der 1890 in Niederdollendorf gefunden wurde. Das eindrucksvolles Zeugnis aus fränkischer Zeit befindet sich heute im LVR-Landesmuseum Bonn |
966 |
Die Orte Ober- und Niederdollendorf werden erstmals als
„Dullendorf“ urkundlich genannt.
Kaiser Otto I. bestätigt in der Urkunde dem Marienstift zu Aachen dessen Güter im damaligen
Auelgau (“Avalgowe”). (==> externer Link : “Der Auelgau”) Dabei wird Dullendorf erwähnt. - Urkunde von 966 |
978 | Gründung des adeligen Fräuleinstifts Vilich |
31. 03. 1131 | Papst Innozenz II. bestätigt dem Stift St. Cassius in Bonn den Besitz eines Hofes in Dollendorf. |
Etwa 1134 | Zwischen 1131 und 1137, lässt sich der Klausner Walther auf dem Stromberg, dem heutigen Petersberg, als Einsiedler nieder. Ihm schließen sich bald einige Gleichgesinnte an, und der Erzbischof verleiht ihnen die Regel des Augustinerordens. |
1144 | In einer Urkunde König Konrads III. wird zwischen den Orten Oberdollendorf und Niederdollendorf unterschieden. Die beiden Orte werden ebenso wie Königswinter, Oberkassel und Küdinghoven als Filialen des Stiftes Vilich (Beuel) bestätigt. Urkunde von 1144 |
22.03.1189 | 12 Zisterzienser-Mönche aus dem Kloster Himmerod erreichen das Plateau auf den Petersberg, der damals noch Stromberg heißt. Sie folgen auf den Klausner und späteren Propst Walther und seine Augustiner Stiftsherren, die den Stromberg schon vor 1176 verlassen haben. |
Nach 1190 | Gräfin von Molbach überlässt den Zisterziensern auf dem Petersberge das Tal zur Anlage ihrer Abtei St. Peterstal (Kloster Heisterbach). |
1192 | Die Zisterzienser-Mönche ziehen vom Petersberg hinab ins „Peterstal“ (Heisterbachertal) und gründen das neue Kloster Heisterbach. Die Siedlung heißt zunächst Sankt Peterstal. Ab 1193 wird die Abtei erbaut. |
1195 | Ausdrückliche Bestätigung der Rechte aus der Urkunde von 1144 durch Papst Cölestin III. |
1197 |
Im Siebengebirge herrscht eine große Hungersnot. Die Abtei „im Thale des heiligen Petrus“, ( Kloster Heisterbach), lindert die Not mit täglichen Speisungen. Caesarius, der berühmte Mönch von Heisterbach, berichtet, der Abt Gevard habe täglich in 3 Kesseln einen Ochsen kochen und mit Brot unter den Armen verteilen lassen. |
1202 | Grundsteinlegung der Kirche im Kloster Heisterbach (vgl. 1227). |
1211 | Ritter Gottfried - in Dollendorf beheimatet - tauscht mit dem Aachener St. Marienstift Ödland gegen einen Weinberg. Noch 1246 besitzt er den Hof in Dollendorf. |
19.08.1223 | Papst Honorius III. bestätigt dem Kölner Gereons-Stift unter anderem auch „curtes, quas habetis in Dollendorp“ ("Höfe, die ihr in Dollendorf habt"). |
1227 |
In der Kirche im Kloster Heisterbach werden 17
Altäre feierlich geweiht. Die Kirche hat eine Länge von ca. 83 m, das Querschiff ist 40 m breit. Sie besteht bis zum ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts. |
1237 | Weihe der vollständig errichteten Kirche im Kloster Heisterbach. |
1247 | 1. Erwähnung der Mark Dollendorf und der Löwenburg (Herrschaft Löwenberg) |
1256 | 1. Erwähnung des Probsthofes |
1306 | Das Gericht zu Dollendorf entscheidet in einem Rechtsstreit zwischen der Kloster Heisterbach und dem Lehnshof Longenburg wegen des Eigentums an einem Waldstück. |
1312 | Der Papst zu Avignon gewährt Pilgern, die für die Peterskapelle auf dem Stromberg (Petersberg) Wachs und Geld opfern, einen Ablass. |
ca. 1350 |
Im Siebengebirgsraum wird die im Gebiet der Grafen von Berg übliche
„Amtsverfassung“
eingeführt. Die Region ist zu dieser Zeit aber noch nicht Besitz der Herzöge von Berg. Es gibt einen Amtmann mit einem Richter und einem Rentmeister. Zu den Verwaltungsaufgaben im Amt gehören Polizei, Gerichtsbarkeit, Steuern, Zölle und Abgaben; es gibt Untergerichte mit Richtern und Schöffen. |
ca. 1472 | Niederdollendorf gründet zusammen mit anderen benachbarten Städten, Dörfern und Kirchspielen die “Linzer Eintracht” - auch “Linzer Union” genannt - zur gegenseitigen Hilfe bei militärischen und rechtlichen Auseinandersetzungen und in Katastrophenfällen. |
1484 | Die Herrschaft Löwenberg, zu der Niederdollendorf seit der Mitte des 13. Jahrhunderts gehört, geht an das Herzogtum Berg über. |
Sept. 1583 | Im Truchsessischen Krieg wird Königswinter am 12. und 13. September durch Truppen des Johann Casimir, des Pfalzgrafen bei Rhein, erfolglos angegriffen. Ober- und Niederdollendorf erleiden durch Plünderungen großen Schaden, der auf 32.916 Reichstaler berechnet wird. |
1641 | Der Bredershof in Niederdollendorf wird als Weingut bezeugt. |
1643 | Der Bürgermeister, die Geschworenen und Nachbarn von Niederdollendorf erneuern ein schon früher errichtetes Weistum mit Bestimmungen über bürgerliche und kirchliche Gerechtsame und Güterbesitz. |
1672 | In Niederdollendorf wird die St. Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft neu gegründet. |
23.05.1689 | Niederdollendorf, besonders die Kirche, wird durch französische Truppen schwer beschädigt. Etwa 600 Reiter und Fußvolk setzen bei Oberkassel über den Rhein, plündern diesen Ort und ziehen über Niederdollendorf nach Königswinter und weiter nach Honnef. |
1694 |
Der kurkölnische Rat Franciscus Achatius erhält als Lehnsträger vom Cassiusstift in Bonn das Lehngut
Longenburg in Niederdollendorf übertragen.
Das Gut hat damals etwa 300 Morgen Land, 4 Morgen Weingarten und 1 Morgen 6 Pinten Wiese. Heute steht dort ein Teil der Lemmerz’schen Werkgebäude. |
13.11.1758 |
Der 1730 geborene Rotgerber
Hermann Christian Hülder (*)
wird zum Bürgermeister der Mark Dollendorf mit den Orten Oberdollendorf, Niederdollendorf, Römlinghoven und
Heisterbacherrott gewählt. Hülder führt „Manuale“, in dem er die wichtigen Begebnisse in seinem Amtsbezirk und darüber hinaus aufzeichnet. Die Schilderungen, später „Chronik“ genannt, gehen bis zum Jahre 1793. Hülder stirbt 1811 in Oberdollendorf. (*) Link: Brückenhofmuseum virtuell (Oberdollendorf) |
1763 | Auf dem Petersberg wird die bis heute bestehende Kapelle durch Abt August Mengelberg vom Kloster Heisterbach errichtet. |
1764 | Die Kapelle auf dem Petersberg wird zu Ostern durch den Abt Hermann Kneusgen konsekriert. |
1784 |
Ein verheerendes Hochwasser, ausgelöst durch Eisstau und Tauwetter im Süden,
zerstört sogar das alte romanische Langhaus der katholischen Kirche in Niederdollendorf. Das Hochwasser reicht vom
Venusberg bis zum Ennert. In Beuel bleibt ein einziges Haus erhalten; die Pfarrkirche in Vilich stürzt ein. |
1788 | Das alte, vom Hochwasser 1784 beschädigte Kirchenschiff der Pfarrkirche in Niederdollendorf wird abgerissen und vom Zimmermeister Schmitz aus Bonn durch einen neuen saalartigen, schlichten Barockbau ersetzt. |
Dez. 1792 |
Auch in Niederdollendorf werden österreichische Lazarette eingerichtet, um verwundete und kranke Soldaten der
gegen Frankreich kämpfenden österreichischen Truppen aufzunehmen. Verstorbene werden in eigenen Friedhöfen z. B.
im Bereich des alten Schürling begraben. Seuchen, z. B. Fleckfieber, töten auch viele Dorfbewohner. |
14.11.1808 |
Napoléon erlässt ein Dekret zur Bildung des Kantons von Königswinter. „Hauptort“ ist Königswinter;
dazu gehören neben Heisterbacherrott, Oberdollendorf, Niederdollendorf viele Gemeinden, die über das jetzige Stadtgebiet
von Königswinter hinausreichen. Ein Jahr später wird die Munizipalverfassung im Großherzogtum Berg eingeführt, mit Munizipal-Räten und Kantons-Versammlungen. |
01.01.1810 |
Das Französische Zivilgesetzbuch
(Code Civil, auch Code Napoléon) tritt auch in Niederdollendorf in Kraft. Die alten Verwaltungskörper der Gedinge zu Niederdollendorf entfallen, die Mark Dollendorf mit Heisterbacherrott wird in die Mairie (Bürgermeisterei) Oberkassel eingegliedert. |
24.01.1813 | Im Großherzogtum Berg und im Siegdepartment bricht der "Knüppelrussen"-Aufstand aus. |
1815 |
Niederdollendorf hat 385 Einwohner. Daniel von Weise von der Longenburg ist Bürgermeister von Oberkassel. |
1822 | In Niederdollendorf wird am Beginn des zum Petersberg hinführenden Schleifenweges ein Heiligenhäuschen errichtet |
1825 | Niederdollendorf hat 499 Einwohner. |
1832 | In Niederdollendorf entsteht die erste Ziegelei |
1837 | Niederdollendorf hat 503 Einwohner. |
1849 | Die Provinzialstraße wird von Beuel nach Honnef, also auch in Niederdollendorf, fest ausgebaut. |
1850 | Der Niederdollendorfer Maurermeister Matthias Hönscheid erhält den Auftrag zum Abbruch der alten romanischen Kirche in Stieldorf; nur der Westturm bleibt stehen. Ein Jahr später wird eine klassizistische Kirche durch den Kölner Dombaumeister Zwirner errichtet. |
1864 | Niederdollendorf hat 607 Einwohner. |
26.11.1866 | In Oberdollendorf wird Ferdinand Schmitz geboren, der sich als Heimatforscher große Verdienste namentlich in Hinsicht auf die Geschichte der Abtei Heisterbach und der Mark Dollendorf erworben hat. Gestorben ist er am 5. 9. 1943 in Bergisch-Gladbach. Eine Straße in Oberdollendorf ist und die Hauptschule in Niederdollendorf war nach ihm benannt. |
11.07.1870 | Die Eisenbahnstrecke Niederlahnstein - Oberkassel wird eröffnet. Von Oberkassel verkehrt die Trajektbahn (Eisenbahnfähre) nach Bonn. |
1879 |
Auf dem Petersberg wird ein Ringwall
aus Basaltblöcken entdeckt (vgl. 80 v. Chr.). |
1880 | Niederdollendorf hat 592 Einwohner |
1883 |
Der Kaufmann Gustav Wiel aus Witten errichtet in Dollendorf eine
Dampfziegelei und Verblendsteinfabrik,
die bis 1910 besteht. Die rechtsrheinische Eisenbahnstrecke wird zweigleisig ausgebaut. |
1887 |
Der Aufbau des Werkes Niederdollendorf der
Didier-Werke A.G. zur Herstellung feuerfester Steine
beginnt. Später kommen die Werke Säurebau und Bautenschutz hinzu. In Niederdollendorf wird ein Brunnen mit einer Tiefe von 13 Metern erbohrt, aus dem die Stadt Königswinter ihren Bedarf an Trinkwasser deckt. |
1888 |
Ein neugotischer Rittersaal wird an der
Longenburg errichtet. Die Witwe des Kölner Hotelbesitzers Peter Joseph Nelles erbaut auf dem Petersberg ein Hotel, das bis 1913 besteht und danach durch den Neubau des neuen Eigentümers Ferdinand Mülhens ersetzt wird. |
1889 | Baubeginn der „Heisterbacher Thalbahn“ zwischen Niederdollendorf und Grengelsbitze |
1890 |
Niederdollendorf hat 662 Einwohner. In Niederdollendorf wird ein gut erhaltener fränkischer Grabstein entdeckt (vgl. 680). |
22.10.1891 | Inbetriebnahme der „Heisterbacher Thalbahn“ zwischen der Talstation am Reichsbahnhof Niederdollendorf und den Basaltbrüchen am „Großen Scharfenberg“ bei Grengelsbitze |
1895 |
Gründung der Karnevalsgesellschaft
„Elf Hechte", heute „Me brängen et fädig". Die beiden Schiffer Hoitz und Käufer nehmen mit Motorbooten den Fährverkehr von Niederdollendorf über den Rhein auf. |
17.09.1895 | Bei einem Manöver wird zwischen Niederdollendorf und Bad Godesberg eine Pontonbrücke über den Rhein für den Übergang von Truppen des 8. Armeekorps geschlagen. |
18.05.1896 | Fräulein Frieda Caron vom Haus Heisterberg gründete das evangelisches Waisenhaus Probsthof, später Evangelischer Kinderhort Probsthof. |
1896 |
Anschluss Niederdollendorfs an das Wasserwerk von Königswinter. In Niederdollendorf beginnt der Betrieb einer „Dr. Schumacher und Heck - Fabrik für feuerfeste Produkte“, aus dem später der „Rheinische Vulkan“ entsteht. |
1897 | Die Rheingasse wird gepflastert. |
21.09.1898 | Inbetriebnahme des Bahnhofsgebäudes und der Güterabfertigung in Niederdollendorf |
1899 | Gründung der Freiwilligen Feuer- und Wasserwehr Niederdollendorf |
1900 | Der Dorfbach entlang der Heisterbacher Straße wird in einen unterirdischen Kanal verlegt. Gleichzeitig erfolgt die Anlage eines Bürgersteiges. |
Dezember 1900 | brechen in Niederdollendorf kurz vor Weihnachten unter den Kindern bis 10 Jahren die Masern aus. Im Januar 1901 fehlen von 124 Schulkindern der II. Klasse 73 Kinder. Die Klasse musste einen Monat lang geschlossen bleiben. |
1901 |
wird in Niederdollendorf eine eigene evangelische Schule gegründet, nachdem ein Jahr zuvor die evangelischen
Kinder, die bisher in Oberkassel unterrichtet wurden, nach Niederdollendorf übernommen worden waren. Die „Heisterbacher Thalbahn“ wird von der „Bröhltal Eisenbahn“ (Hennef) übernommen. |
März 1902 | Kanalisationsarbeiten mit Zementrohren auf einer Länge von 142 Metern auf der Hauptstraße |
18.11.1902 | Inbetriebnahme des Elektrizitätsnetzes in Niederdollendorf, Anschluss an Elektrizitätswerk „Berggeist" |
1903 | Fertigstellung der Eisenkonstruktionsbrücke, „de Kassele Bröck", die die Chaussee von Niederdollendorf nach Oberkassel über die Eisenbahnstrecke Lahnstein - Köln führte |
April 1904 | Neupflasterung der Hauptstraße von der katholischen Kirche bis zum südlich der Longenburg vorbeiführenden Wege zum Pfaffenröttchen (erste von-Loë-Straße) mit Bürgersteigen |
Um 1905 | Ausbau der Rheinwerft-Basaltverladeanlagen am Rhein unterhalb des Fähranlegers, heute Festwiese |
1907 |
Niederdollendorf hat etwa 1.200 Einwohner. Gründung des Quartettvereins Niederdollendorf |
11.07.1908 | 1. Überfahrt der elektrischen Fähre Niederdollendorf – Godesberg |
Um 1908 | „Wirken“ der Niederdollendorfer Kanoniergesellschaft |
1909 | Abschluss eines Gaslieferungsvertrages mit der Königswinterer Gasanstalt |
1911 | Schiffer Wilhelm Käufer erhält die Erlaubnis, sein Motorboot „Anna-Maria“ selbständig zu führen |
13.08.1911 | Weihe der neuen katholischen Kirche, die hinter der alten erbaut worden war; die Kirche von 1788 wird abgerissen, aber der alte romanische Kirchturm bleibt erhalten; der freie Platz an der Kirche entsteht. |
18.10.1911 | Die Strecke der elektrischen „Siebengebirgsbahn“ (heute Stadtbahnlinie 66) von Bonn bis Oberdollendorf wird eröffnet. |
Juli 1912 | Gründung des Eisenbahner-Erholungsheims des Staats-Eisenbahn-Direktionsbezirk Elberfeld |
18.03.1913 | Die „Siebengebirgsbahn“ erreicht Niederdollendorf (z. B. Haltestelle Longenburg), sie wird von Oberdollendorf bis Königswinter in Betrieb genommen. Erst 1924/25 wird sie bis Rhöndorf und Bad Honnef vollendet. |
Juni 1917 | 3 Glocken der katholischen Kirche werden aus dem Kirchturm entfernt. |
1918 | Niederdollendorf hat 1330 Einwohner. |
28.11.1918 | Pontonbrücke für Rückzug der deutschen Fußtruppen in Höhe der Longenburg fertiggestellt. Eine 2. Brücke für alle Waffengattungen besteht oberhalb in Königswinter. Anfang Dezember werden die Brücken wieder abgebaut. |
13.12.1918 | Niederdollendorf wird von kanadischen Truppen besetzt |
01.01.1919 | Ab 1. Januar werden Nieder- und Oberdollendorf neutral, Oberkassel und Römlinghoven blieben besetzt. |
01.03.1919 | Bahnhof Niederdollendorf wird von französischen Truppen besetzt |
1923 |
Belagerungszustand in Niederdollendorf, um Separatisten das Vorrücken in das Amt Oberkassel zu erleichtern. Hier wird aber die
Besetzung durch die Separatisten erfolgreich abgewehrt. Mit der Schlacht um Aegidienberg war der Separatistenspuk beendet. |
19.12.1924 | Gründung der Sankt Nikolaus - Schiffergilde Niederdollendorf |
16.06.1925 | Niederdollendorf hat 1.545 Einwohner, 726 männliche und 819 weibliche, darunter 350 Protestanten und 5 Juden. |
01.01.1926 | verbinden sich das (seit 1784 höchste) Hochwasser am Neujahrstag mit einsetzendem Tauwetter zum Notstand in Niederdollendorf. Etwa 4/5 der Gemarkung steht unter Wasser, 85 Häuser sind vom Wasser völlig eingeschlossen. |
01.02.1926 | In Niederdollendorf ist aus Anlass der Räumung der I. (Kölner) Zone von den Besatzungstruppen schulfrei. |
02.04.1927 | 4 neue Bronzeglocken werden in St. Michael installiert. |
1932 | Der Kellerberger Winzerweg in Niederdollendorf wird ausgebaut. An den Treppen zum Wingert hinauf werden Sinnsprüche eingehauen. |
16.06.1933 | Niederdollendorf hat 1396 Einwohner, 635 männliche, 761 weibliche, davon 1075 Katholiken und 275 Protestanten. |
1936 |
setzt man die Innenausstattung der 1763/1764 auf dem Petersberg errichteten Barockkapelle instand. Das Provinzialmuseum Bonn (jetzt LVR-LandesMuseum Bonn) stellt bei Grabungen auf dem Petersberg eine keltische Fluchtburg mit einem Stein- und Palisadenwall aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. fest (vgl. 80 v. Chr.). |
1938 | Niederdollendorf hat 1.350 Einwohner, davon 1.068 Katholiken und 258 Protestanten. |
22./23.09. 1938 | Treffen Hitler - Chamberlain, der auf dem Petersberg wohnte. |
07.11.1940 | nach Fliegerangriff Brand in den Werken der feuerfesten Industrie |
1942 | Der Betrieb der „ Heisterbacher Talbahn“ wird eingestellt. Die Gleisanlagen werden abgebaut und zusammen mit dem rollenden Material als Feldbahn in den Osten transportiert. |
15.11.1942 | Haus des Rheinstrandbades zwischen Niederdollendorf und Oberkassel geht durch Brandbomben in Flammen auf |
22.04.1944 | Bombenteppich zerstört das nördliche Königswinter. Einzelne Bomben fallen auf das südliche Niederdollendorfer Gebiet. Eine davon hebt den Nordturm der Longenburg aus seinen Fundamenten. |
07.03.1945 |
Letzte Überfahrt der
elektrischen Fähre von Bad Godesberg nach Niederdollendorf Gegen 23 Uhr beginnt der Beschuss Dollendorfs durch amerikanische Truppen von Godesberg aus. |
18.03.1945 | gegen 14:30 Uhr Einzug der Amerikaner von Königswinter her |
30.03.1945 |
bis 06.05. muss die Bevölkerung ihre Wohnungen zwischen Rhein und Eisenbahn verlassen. US-Pioniere bauen die Hodges-Bridge zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf, eine der wichtigsten Nachschubwege der Aliierten |
25.06.1945 | Ortsvorsteher Franz Berg und Beigeordneter Johannes Bonn werden von Karl Klein und Paul Staffel abgelöst. |
17.07.1945 | Amtsbereich Oberkassel wird Teil der Britischen Zone. |
November 1945 | Hodges-Bridge zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf wird zum Schutz vor Hochwasser und Treibeis wieder abgebaut. |
23.08.1946 | Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen aus den preußischen Provinzen Rheinland (nördlicher Teil) und Westfalen. 1947/48 entscheidet sich das „Land Lippe“ auf britischen Druck hin zum Beitritt. |
29.09.1946 |
Erste Kirmes in Niederdollendorf nach 10-jähriger Unterbrechung. Die Militärregierung verbietet das Tragen von Degen und Gewehrattrappen, stattdessen grüßen die Offiziere mit bronzierten Holzpfeilen. Der König wird durch Wahl bestimmt (auch noch 1947) |
01.03.1947 | Der Betrieb der „Siebengebirgsbahn“ wird zwischen Siegburg, Beuel und Bad Honnef wieder aufgenommen. (Die erste Bonner Rheinbrücke ist noch zerstört.) |
20.07.1947 | Drei neue Glocken aus Stahlguss der St. Michaelskirche werden geweiht. |
18.03.1948 | Übersetzbetrieb für Personen zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf kommt mit dem Boot „Aennchen" wieder in Gang. |
20.06.1948 | Die Währungsreform beschleunigte den Aufschwung auch in Niederdollendorf. |
21.09.1949 | Petersberg wird Sitz der Alliierten Hohen Kommission, die sich aus den höchsten Vertretern der Siegermächte in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zusammensetzt und bis 5. Mai 1955 besteht. |
22.11.1949 | Petersberger Abkommen zwischen der Alliierten Hohen Kommission und Bundeskanzler Konrad Adenauer für die BRD |
1950 | werden „Am Floß“ vier Doppelhäuser für acht Familien als Grundstock der „Michaelstraße“ errichtet |
01.04.1951 | Niederdollendorf hat 1.824 Einwohner. |
1951 |
Nieder- und Oberdollendorf feiern ein gemeinsames Winzerfest mit Festzug und Weinbrunnen. Die im Rhein vor Niederdollendorf liegenden Wracks von Schleppkähnen werden gehoben und verschrottet. |
1952 | werden nahe der Longenburg die „Weiherstraße“ und die „Südstraße“, heute „Burggrafenstraße“ als Neubaugebiet neu angelegt. |
02.02.1952 | Einweihung der neuen dreiklassigen katholischen Volksschule an der Friedenstraße (heute Longenburgschule) für zunächst 155 Schüler |
Frühjahr 1952 | „Christophorus I", ein modernes dieselbetriebenes Motorfährschiff nimmt als Auto-Schnellfähre den Betrieb zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf auf. |
August 1952 | Niederdollendorf feiert eigenes Winzerfest (bis 1963). |
1954 |
2. Fährschiff „St. Michael“ nimmt den
Fährbetrieb auf. Die Firma Lemmerz errichtet westlich der Longenburg zwischen Eisenbahn und Hauptstraße die Siedlung „In der Rheinau“ (Häuser 1 - 65). Der Trampelpfad „Auf dem Bärenbungert" wächst zwischen der „Schäferei“ und der „Köpp“ zur Straße heran, die in Erinnerung an den ehemaligen Bürgermeister Paul Staffel „Paulstraße" genannt wird. Besuch des äthiopischen Kaisers Halle Selassie I. auf dem Petersberg |
April 1954 | Josef Gilgen löst Paul Staffel als Bürgermeister von Niederdollendorf ab. |
01.01.1955 | Niederdollendorf hat 2.159 Einwohner. |
1955 |
die Firma Lemmerz errichtet auf südlichstem Niederdollendorfer Gebiet erste Industrieanlagen. Die evangelische Volksschule wird zweiklassig |
1956 | zwischen Bundesbahnstrecke und der Longenburg wird eine mehrere hundert Meter lange Fabrikhalle errichtet. |
1957 | Die Siedlung „Strombergstraße“ wird errichtet. |
1958 | Im ehemaligen Parkgelände des Hauses Schönsitz entsteht eine Siedlung, die 1959 „Parkstraße" benannt wird. |
07.12.1958 | Einweihung des Niederdollendorfer Schiffermastes. |
14.12.1958 | Gründung des „Kreises der Heimatfreunde Niederdollendorf“ auf Betreiben von Matthias Koll; er war fast 20 Jahre Vorsitzender. |
1959 |
Die Siedlung „Am Dornenkreuz" wird errichtet Einweihung des neuen katholischen Kindergartens an der Petersbergstraße (Baubeginn 1958) |
01.01.1960 | Niederdollendorf hat 2.632 Einwohner. |
1961 | die alte Chaussee im südlichen Ortsbereich und im Norden bis Oberkassel wird zur Großbaustelle. Das alte Kopfsteinpflaster verschwindet. Den Gehsteigen weichen die alten Birnen- und Pflaumenbäume. |
1962 |
Die „Falkenbergstraße“ wird zunächst als „Löwenburger Straße“ errichtet. Die alte Eisenkonstruktionsbrücke, „de Kaassele Bröck" wird durch eine neue Betonbrücke ersetzt, weil die Eisenbahnstrecke Köln - Niederlahnstein elektrifiziert wird |
November 1962 |
Die letzten Mauern der „Longenburg“
sind verschwunden. Einweihung des neuen Feuerwehrhauses an der Hauptstraße |
1963 |
Die
„Bläserfreunde Niederdollendorf" beginnen mit ihrer Arbeit. An der Privatstraße „An der Fischbank" wird eine Siedlung errichtet, ebenso „Am Schallenbach". |
01.04.1964 | Der „Evangelisches Kinderheim Probsthof e.V." übernimmt den Probsthof von der Diakonissenanstalt in Kaiserswerth. |
1964 |
„Am Schild“ werden in einer Stichstraße von der „Longenburger Straße“
einige Häuser erbaut. Eröffnung der 1. Heimatstube Niederdollendorf in einem Klassenraum der alten Schule am Hochmarkt |
01.01.1965 | Niederdollendorf hat 3.088 Einwohner. |
1965 |
Besuch der englischen Königin Elizabeth II. auf dem Petersberg Die „Schleife“ wird als „Schleifenweg“ ausgebaut. |
November 1965 | Einweihung der neuen Friedhofskapelle |
1966 |
Festjahr 1.000 Jahre Nieder- und Oberdollendorf. Die „Quetscheburch", erst „Kellerstraße“ dann „Herzogstraße“ genannt, wird um eine nördliche Hälfte erweitert. Aus einem bescheidenen Feld-Fußweg wird gleich eine befestigte Fahrstraße. Die größere Fähre „Christophorus II" mit einer Länge von 30 Metern löst „Christophorus I" ab. |
Januar 1966 | Der Kreis der Heimatfreunde Niederdollendorf zeigt in seiner Heimatstube Niederdollendorf die Bildausstellung „Alt Niederdollendorf". |
20.02.1966 |
Der Karnevalszug des Siebengebirges „Vun de Wegge am Rhing no de Kütze am Westerwald"
zieht durch beide Dollendorf. Siebengebirgsprinz ist der Niederdollendorfer Fritz Pütz. |
April 1966 | Die St. Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft zeigt ihr wertvolles Erbe. |
14.05.1966 |
Festakt mit
NRW-Ministerpräsident Dr. Franz Meyers. Abends Feuerwerk am Rhein |
08.06.1966 | Festliches Hochamt in St. Michael mit Nuntius Corrado Bafile und Monsignore Ferdinand Thiebes. |
12.06.1966 |
Ein weißer Wal
wird im Rhein vor Niederdollendorf gesichtet. (==> Spiegel-Bericht von 1966) |
Juli 1966 | Ausstellung „Kirchliche Entwicklung in Niederdollendorf" in der Heimatstube Niederdollendorf |
Oktober 1966 | Ausstellung des Kreises der Heimatfreunde Niederdollendorf „Geschichte der Longenburg“ in der Heimatstube Niederdollendorf |
1967 |
Die 40 Meter lange und 100 Tonnen schwere Fähre
„Konrad Adenauer" löst die „St. Michael“ ab. Der „Freyenberger Weg“ erhält Kanalanschluss und wird 1968 ausgebaut. |
29.12.1967 | erfolgt der Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Ersatzbundesstraße 42. |
30.03.1967 |
Der Gemeinderat Niederdollendorf beschließt den großzügigen Ausbau des völlig verwahrlosten und zuletzt durch das
Hochwasser 1966
stark verwüsteten Rheinufers zwischen Fähre und Gemeindegrenze zu Königswinter. Rechnungsabschluss: 2,4 Millionen DM |
1968 | Die Siedlung und Stichstraße „Auf dem Teich" (von der „Herzogstraße„) wird errichtet. |
Mai 68 |
Der
„Fronhof“,
der vormalige Hof des Vilicher Stifts, neben der katholischen Kirche fällt
der Erweiterung der Hauptstraße zum Opfer. 1969 wird auch die „Burch“, das alte Pfarrhaus auf der anderen Seite der Pfarrkirche, abgerissen. |
1969 |
An Stelle der
Villa des Fabrikherrn Wiehl an der Heisterbacher Straße
wird in die Parkanlagen hinein bis an die Nordgrenze des Friedhofes die Stichstraße
„Auf dem Hövel" gebaut. Die „Sebastianusstraße" zwischen „Longenburgerstraße“ und „Michaelstraße“ wird ausgebaut. |
01.08.1969 |
Aus der alten Stadt Königswinter wird durch Zusammenlegung mit vielen nördlich und östlich gelegenen
Nachbargemeinden die
neue Stadt Königswinter gebildet. (Gesetz über die kommunale Neuordnung, Beschluss des Landtags
von Nordrhein-Westfalen am 13. Mai 1969) Die Stadt Königswinter umfasst mehr als 50 Ortsteile mit über 31.000 Einwohnern. Von der Stadtgrenze nach Bonn im Norden bis zu der nach Bad Honnef im Süden sind es rund zehn Kilometer, vom Westen am Rhein bis nach Osten zur Grenze nach der Verbandsgemeinde Asbach in Rheinland-Pfalz sind es rund 14,5 km. Niederdollendorf hat zum Zeitpunkt der kommunalen Neugliederung 3.095 Einwohner. |
Oktober 1969 | Das „Peter-Breuer-Stadion" am Ort der Longenburger Kiesgrube wird in Betrieb genommen. |
1970 |
Niederdollendorf hat 3.260 Einwohner. Auf ca. 4,5 ha wird noch Weinbau betrieben. |
1972 | 300-Jahrfeier der St. Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft |
1973 | wird der Jugendhof Rheinland umgebaut. Er ist heute im Besitz des Landschaftsverbandes Rheinland und Ort vieler Tagungen. Er liegt oberhalb der alten Longenburg, am unteren Hang des Petersberges, auf dem Gebiet des früheren „Haus Heisterberg“ bzw. „Pfaffenröttchens“. |
23.09.1973 | Einweihung der evangelischen Kirche Dollendorf und des Gemeindezentrums an der Friedenstraße und Petersbergstraße; wenig später wird auch ein Pfarrhaus errichtet. |
01.01.1975 | Niederdollendorf hat 3.174 Einwohner. |
04.10.1976 |
In Königswinter stirbt Josef Gilgen. Er war von 1954 bis 1964 Bürgermeister der Gemeinde Niederdollendorf, anschließend bis zur Auflösung des Amtes Oberkassel durch die Gebietsreform 1969 Amtsbürgermeister. |
1976 |
Die Parkanlage im „Schürling“ wird in „Josef-Gilgen-Park" umbenannt. In die Oberdollendorfer Flur hinein wächst von der Petersbergstraße her die „Antoniusstraße". |
1977 | Der Ausbau des nördlichen Rheinuferbereichs vom Schallenbach bis an die nördliche Grenze des neuen Stadtgebietes beginnt. |
1978 |
An der Heisterbacherstraße entsteht eine Unterführung unter den Gleisen der Eisenbahn hindurch.
Der Posten 64 (Schrankenwärter) zwischen den Gleisen wird überflüssig. Auf dem letzten Getreidefeld des Ortes entsteht die Siedlung „Prinzenstraße". Die Fähre „Mondorf II", 30 Meter lang, wird unter dem Namen „Godesberg" drittes Fährschiff. |
1979 | Das gesamte, wertvolle Inventar des Hotels „Petersberg“ wird in einer Großaktion verkauft. |
1980 | Niederdollendorf hat 3.053 Einwohner. Die Grundmauern der von den Augustinern erbauten ehemaligen Marienkirche auf dem Petersberg werden neu entdeckt und anschließend gesichert. |
1981 | Beginn der Bauarbeiten für die Ersatzbundesstraße B 42; die Baustelle von gewaltiger Breite und Tiefe zieht durch den Kiesgrund beider Dollendorf. |
1984 |
Anstelle des ehemaligen
Eisenbahnerheimes und des
Wohnsitzes v. Ammon/Rösing
samt deren großen Gärten entstehen „In den Flachten" kompakte Einzelhäuser. Der Autoverkehr, der Niederdollendorf über Jahrzehnte schwer belastete, rollt durch die Straßenwanne der B 42 um den Ort herum. |
01.01.1985 | Niederdollendorf hat 2.917 Einwohner. |
01.01.1987 | Niederdollendorf hat 2.865 Einwohner. |
Dezember 1993 | Jahrhunderthochwasser mit Wasserstand 10,13 m (Pegel Bonn) |
Januar 1995 | Hochwasser mit Wasserstand 10,08 m (Pegel Bonn) |
27.11.-05.12.2001 | Erste Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg |
2002 | Neuanlage des Weinberges am Heisterberg durch den Winzer Dr. Otmar Schmitz-Schlang |
02.12. 2002 | Zweite Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg |
09.04.2008 | Die russische Raumfähre “Buran” wird per Schiff auf dem Rhein ins Industriemuseum Speyer transportiert und kommt an Niederdollendorf vorbei. |
05.12.2011 | Weitere Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg |
2013 | Das Weinanbaugebiet auf dem Heisterberg liegt wieder brach. |
2015 | Wiederaufnahme des Weinanbaus auf dem Heisterberg durch den Winzer Kay Thiel |