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1472 - Gründung der "Linzer Eintracht" oder "Linzer Union"
Die „Linzer Eintracht“ – auch „Linzer Union“ genannt, war ein ca. 1472 geschlossenes Bündnis von – fast ausschließlich rechtsrheinischen - Städten, Dörfern und Kirchspielen aus unterschiedlichen Fürsten- und Herzogtümern zwischen Sieg und Leutesdorf mit dem Ziel, sich in Krisenfällen gegenseitig beizustehen – sowohl militärisch, aber auch in Rechtsfragen und bei Katastrophen wie Feuersbrünsten.

Das Stadtarchiv von Linz am Rhein enthält Akten, aus denen hervorgeht, dass zu den ersten Mitgliedern dieser Union auch Nieder- und Oberdollendorf gehörten.

Im Einzelnen werden als Gründungsmitglieder der “Linzer Eintracht” aufgeführt:

  • die Stadt Remagen

    (an Kurköln verpfändet,
     ab 1560 Herzogtum Jülich),

sowie die Orte
  • Unkel
  • Honnef
  • Königswinter
  • Mehlem
  • Niederdollendorf
  • Oberdollendorf
  • (Ober)Kassel
  • Küdinghoven
  • Limperich

    (Kurfürstentum Köln),

    (Herzogtum Berg),

    (Kurfürstentum Köln),

    (Kurfürstentum Köln),

    (Herzogtum Berg),

    (Herzogtum Berg),

    (Herzogtum Berg),

    (Herzogtum Berg),

    (Herzogtum Berg),

die damit - so die Urkunde - eine schon lange bestehende
,,gemeyne Burgerschaft vnd eyndracht'' erneuerten. Bis zur nochmaligen Erneuerung der Vereinigung um 1535
waren auch
  • die Stadt und das Kirchspiel Linz

    (Kurfürstentum Köln),

die offenbar zwar Initiator, anfänglich jedoch eigenartigerweise nicht Mitglied der „Eintracht“ war, der Union beigetreten.

Die Orte
  • Leutesdorf
  • Niederhammerstein
  • Oberhammerstein
  • Rheinbrohl
  • Hönningen
  • Erpel
  • Bruchhausen
  • Scheuren
  • Rheinbreitbach
  • Oberpleis
  • Ramersdorf
  • Niederpleis
  • Niederkassel

    (Grafschaft Nieder-Isenburg),

    (Kurfürstentum Trier),

    (Kurfürstentum Trier),

    (Kurfürstentum Trier),

    (Kurfürstentum Trier),

    (Kurfürstentum Köln),

    (Kurfürstentum Köln),

    (Kurfürstentum Köln),

    (Kurfürstentum Köln),

    (Herzogtum Berg),

    (Herzogtum Berg),

    (Herzogtum Berg),

    (Herzogtum Berg),

sowie die Ämter
  • Altenwied
  • Neuenburg

    (Kurfürstentum Köln),

    (Kurfürstentum Köln),

kamen in den kommenden Jahrzehnten nach und nach ebenfalls als neue Mitglieder der Union hinzu.

Die „Linzer Eintracht“ endete 1648 nach dem Dreißigjährigen Krieg ohne formellen Auflösungsbeschluss.
Die Linzer Eintracht - Karte


Quelle zur Karte
Wilfried Podlech, „Die Linzer Eintracht“, 1999

Kartographie:
Landschaftsverband Rheinland,
Amt für rheinische Landeskunde, Bonn

Karte zitiert nach:
Hermann Burghard, Cordula Kapser,
 „Linz am Rhein – Die Geschichte der Stadt“, Köln, 1999

Literaturhinweise:

Winfried Podlech, “Die Linzer Eintracht: Ein Zusammenschluss rheinischer Städte, Dörfer und Flecken vom 15.-17. Jahrhundert”, 1999, Verlag Pfälzische Post, 64 Seiten

Hermann Burghard, Cordula Kapser, “Linz am Rhein: Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart”, 2002, Böhlau Verlag, 504 Seiten

Karl Zimmermann, “Die Belagerung von Linz durch das Reichsheer im Winter 1474/75”, in: Rheinische Heimatblätter, 4. Jg., Februar/März 1927, Heft 2/3, S. 66-70

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