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Wenn in den vergangenen Jahren in lokalen Presseartikeln immer mal wieder vom "Gelände Trillhaase" und dessen Bebauung
Im Archiv der Heimatfreunde Niederdollendorf befindet sich ein recht verschwommenes altes Foto von ca. 1920 mit der Bezeichnung "Ehemaliges Haus Trillhaase, hinter der heutigen Parkstraße". Diese Villa, die im Jahre 1959 abbrannte, wurde Mitte der 1930er Jahre bewohnt von dem Maler Adalbert Trillhaase, der dort seinen Lebensabend verbrachte und von dessen Leben und Werk hier eine kleine Zusammenfassung wiedergegeben werden soll. Adalbert Trillhaase wurde am 7. Januar 1858 in Erfurt als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren und erhielt selbst ebenfalls eine Ausbildung zum Kaufmann. Später heiratete er eine Fabrikantentochter, deren Vater den beiden ein erhebliches Vermögen vererbte und aus dem wohl auch das Gelände in Niederdollendorf stammte. Bereits über 60 Jahre alt, fand Trillhaase in Düsseldorf, wo er sich niedergelassen hatte, im Jahre 1919 Zugang zu Künstlerkreisen, begann selbst zu malen und galt schon wenige Jahre später als Begründer und bedeutendster deutscher Vertreter der naiven Malerei.
Schon die Maler um die Künstlergruppe "Der Blaue Reiter", die um 1912 von Wassily Kandinsky und Franz Marc ins Leben gerufen worden war, hatten inzwischen die naive Malerei zu einer ernst zu nehmenden Kunstrichtung erhoben, während der Vorreiter dieser Kunst, Henri Rousseau, noch zwanzig Jahre vorher von Publikum und Presse mit Hohn und Spott bedacht worden war. Der Düsseldorfer Kreis, dem sich auch Adalbert Trillhaase angeschlossen hatte, bestand im Wesentlichen aus jungen Künstlern und Journalisten, unter denen der schrullige
Otto Dix war es auch, der in seinem Bild "Die Familie des Malers Adalbert Trillhaase" das Ehepaar Trillhaase und ihren Sohn porträtiert hat. Dieses Gemälde, das die drei Menschen dem Betrachter in einer überaus skurrilen Weise nahe bringt, sowie die Familie und die dumpfe und bedrückende bürgerliche Atmosphäre, die sie umgibt, nicht eben sehr schmeichelhaft beschreibt, kann nicht unbedingt zum Beweis für die Freundschaft zwischen Dix und Trillhaase herangezogen werden,
Mitte der 1930er Jahre ereilte Adalbert Trillhaase dasselbe Schicksal wie viele Vorreiter der modernen Kunst in Deutschland. Seine Gemälde und Zeichnungen wurden von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" eingestuft und er erhielt Malverbot, ebenso wie viele seiner Künstlerfreunde und Kollegen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Niederdollendorf, wo er am 12. Mai 1936 starb. Durch einen glücklichen Zufall konnte das Werk von Adalbert Trillhaase weitgehend gerettet werden. Laut unterschiedlichen Schätzungen existieren noch 50 - 75 seiner Ölbilder und ca. 250 seiner Zeichnungen. Ein größerer Bestand seiner Werke befindet sich heute im Clemens-Sels-Museum Neuss. |
==> Eine weitere Biographie mit chronologischen Daten und ausführlichen Ortsangaben zum Leben von Adalbert Trillhaase finden Sie auch auf den Webseiten der Künstlerin Gabriele Trillhaase aus Weimar
==> Gemälde und Informationen auch auf der Webseite der Galerie "Remmert und Barth" aus Düsseldorf ==> siehe auch: Wikimedia Commons |